
Es beschäftigt mich momentan sehr: Die Frage, ob es ein ideales Alter zum Kinderkriegen gibt. Bisher war ich immer der Meinung, dass man auf jeden Fall minimum 30 Jahre alt sein sollte. Man ist dann vollständig erwachsen, weiss, was man will. Und ich merke auch, dass das bei der Kindererziehung von Vorteil ist. Ich weiss, was ich will, was ich für eine Vorstellung von Erziehung habe und es ist mir relativ egal, wie andere es machen. Ich bin selbstbewusst genug, da meinen eigenen Weg zu gehen und es bringt mich nicht aus der Fassung, dass sich andere ein Urteil über schier alles bilden - wie oft ein Kind fernsehen sollte, wieviel Süsses es essen sollte oder ob es bei Mama und Papa schlafen sollte. Doch momentan bin ich am Zweifeln. Klar, ich wollte wirklich auch mit 30 mit dem Kinderkriegen starten. Durch das Leben kam es aber dass ich die Kinder im Alter zwischen fast 35 und fast 40 Jahren bekam. Dafür bin ich auch überaus dankbar, denn es ist nicht selbstverständlich und wenn ich früher Kinder bekommen hätte, hätte ich ja nicht die, die ich jetzt habe und nicht mehr hergeben würde wollen. Andererseits, wenn ich früher Kinder bekommen hätte, hätte ich die jetzigen gar nicht gekannt und würde die anderen nicht mehr hergeben wollen. Ein Paradoxon 😂! Aber ich muss ehrlich zugeben: Anfangs dachte ich, es ist vor allem körperlich anstrengender später Kinder zu bekommen, was auch so ist. Dann merkte ich, dass es auch schwerer ist, an alles zu denken, was zu organisieren ist, Stichwort Mental Load! Aber jetzt bemerke ich noch einen Faktor, den ich nicht vorhersehen konnte: Ab 40 macht man eine ganz besondere Phase durch. Man findet noch einmal speziell zu sich selbst, entwickelt sich neu. Man ordnet seine Gedanken, Wünsche, Träume und Ziele neu, wird noch kreativer. So geht es zumindest mir. Und dabei bräuchte ich eigentlich mehr Ruhe. Ab 40 nimmt man sein Leben gerne selbst in die Hand, man steht ja auch, wie man so schön sagt, mitten im Leben. Da hat man eigentlich keine Lust, sich den ganzen Takt von kleinen Wesen vorgeben zu lassen. Das macht es etwas anstrengend. Meine Jüngste bekommt nun öfter als ihre älteren Brüder zu hören, dass ich erst meine Handlung zu Ende führe, bevor ich zu ihr komme, es sei denn natürlich, es ist etwas Dringendes. Ich finde, das darf ich auch einmal einfordern. Ob es aber deswegen besser gewesen wäre, die Kinder ab dem Alter von 20, 25 oder 30 Jahren zu bekommen, weiss ich nicht. Ich habe nur ein Leben und konnte nur eine Variante ausprobieren. Also mache ich das Beste aus der Variante, die ich ausgelebt habe☺️.
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